Fleisch und Landwirtschaft 

Von Viehzucht und Futter

Seit Haustiere gehalten werden, gibt es Auswahlziele für die Weiterzüchtung. Es wurden immer die Tiere, die z.B. am meisten Milch gaben oder am besten zur Feldarbeit taugten, ausgewählt und weitergezüchtet. Man nennt das Auswahlzucht. 

Bis nach 1800 hatte ein Rind eine Widerristhöhe von 100-120 cm und ein Gewicht um 100 kg. Und meist waren das Mehrnutzungsrinder, also Tiere für die Arbeit auf den Feldern, zur Milch- und Fleischgewinnung. 

Seit dem 19. Jahrhundert werden produktive Rinderrassen gezüchtet

In England, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz wurden neue Rinderrassen zur wirtschaftlichen Erzeugung von Milch und Fleisch gezüchtet, das Zweinutzungsrind. Den Erfolg sehen wir gleich an Größe und Gewicht. Heute beträgt die Widerristhöhe eines ausgewachsenen Rindes etwa 140 cm und das Gewicht zwischen 500 und 700 kg. In den letzten Jahren gewann neben der guten Milchleistung die gute Fleischleistung als Ziel für die Rinderzucht in Deutschland zunehmende Bedeutung.

Darunter verstehen wir heute: 

Durch ständige Überprüfung der Vererbungseigenschaften und überlegte Auswahl der Zuchttiere erreichte die Rinderzucht in Deutschland die herausragende Qualität. Deutsche Rinder werden als Zuchttiere auf der ganzen Welt hoch geschätzt.

Zartes Fleisch mit feinem Aroma vom Kalb 


Kalbfleisch stammt von Mastkalbern, die nach 5-6 Monaten etwa 200 kg wiegen und schlachtreif sind. Kalbfleisch enthält wenig Bindegewebe und Fett. Es ist deshalb bei fast jeder Diät erlaubt.

Fett oder mager, Schwein wie wir es mögen

Durch Zuchtauswahl wurde das fleisch- und fettreiche deutsche Landschwein gezüchtet. Durch das wohlschmeckende marmorierte Fleisch wurde es der Deutschen liebstes Fleisch. Mitte der 50er Jahre unseres Jahrhunderts kam der Trend zu möglichst fettarmer Ernährung auf. Deshalb wurden Schweine mit viel weniger Speck und mehr Fleisch gezüchtet. Die neuen Schweine hatten statt 12 jetzt 16 Rippenpaare, also 8 Koteletts mehr und größere Schinken. Das brachte aber nicht nur Vorteile. Das sehr magere Fleisch wurde beim Zubereiten weniger zart und schmackhaft. Heute bevorzugen die Verbraucher wieder das marmorierte, also mit zarten Fettadern durchzogene, aromareichere und saftigere Fleisch. Und die Schweinezüchter liefern jetzt wieder Tiere mit sehr gutem Fleisch, das nach der Zubereitung saftig und zart ist.

Lamm, viel Fleisch und wenig Fett

Lammfleisch liefern uns bis zu 6 Monate alte Milchmastlämmer oder Mastämmer, mit einem Alter von 6 -12 Monaten. Deich- und Salzwiesenlämmer wachsen auf der Weide auf. Bei voller Ausbildung der Keulen und des Lammrückens ist dasFleisch zart und saftig. Das Verhältnis Muskelfleisch und Fett ist besonders vorteilhaft. Bei den jung geschlachteten Lämmern hat außerdem der geringe Anteil von eingelagertem Fett ein sehr günstiges Verhältnis von gesättigten zu ungesättigten Fettsäuren.Lammfleisch muß gekühlt lagern und reift in 4-5 Tagen.

Fleischqualität durch gutes Futter

Sorgfältig auf Tier und Haltung abgestimmtes Futter ist eine wichtige Voraussetzung für gute Fleischqualität. Besondere Kraftfutter-Mischungen werden biologisch ausgewogen für alle Masttiere zusammengestellt. Sie enthalten hochwertiges Futtergetreide, ausgewählte Proteine sowie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Durch kurze Mastzeiten wird nur ein geringer Anteil eingelagertes Fett gebildet.

Es sorgt dafür, daß nur zugelassene Futtermittel bei Aufzucht und Mast verwendet werden. Amtliche Futtermittelüberwachungsstellen und die freiwillige Selbstkontrolle der Futterrmittelhersteller überwachen kritisch das Einhalten aller rechtlichen Vorschriften.